zum Hauptteil springen

Suche im Vokabular

Sprache der Inhalte

Angaben zum Begriff

Bevorzugte Bezeichnung

Verblattung  

Typ

  • owl:NamedIndividual

Definition

  • Eine spezielle Verbindung von waagerechten und senkrechten Sprossen eines Fensters. An den Schnittpunkten werden die hinteren Partien der senkrechten und die vorderen Partien der waagerechten Sprossen in einer Tiefe ausgestemmt, die der halben Stärke der Sprossen entspricht. [Pax - Fenster & Türen Fachbegriffe] (de)
  • Verbindung, die der unverschiebbaren, winkelfesten gegenseitigen Verlängerung, Überkreuzung oder Eckverbindung von Hölzern in der gleichen Ebene dient; sie ist meistens durch einen Holznagel gesichert; der Einschnitt des einen Holzes, der das Blatt des anderen aufnimmt, wird Blattsasse (regional Blattsitz) genannt. [Koepf / Binding 2016] (de)
  • Verblattungen können bei anstoßenden und sich überkreuzenden Hölzern ausgeführt werden. Entsprechend wird von Anblattungen und Überblattungen gesprochen. Für eine Verblattung wird in der Regel am Anschlussholz durch flächiges Reduzieren des Querschnittes ein Blatt ausgebildet und am Gegenholz eine dazu passgenaue Eintiefung, die Sasse, auf der Bundseite herausgearbeitet. Ein offenes Blatt reicht über die gesamte Fläche des Anschlussholzes, während das geschlossene Blatt wenige Zentimeter vor der Bauteilkante endet und die Sasse dadurch „geschlossen" ist. Bei der Verblattung mit Brust ist die Dimension des Anschlussholzes stärker als das Blatt, so dass beim Einschneiden des Blattes eine Brust stehen bleibt, die am Gegenholz anliegt. Bei Verblattungen ohne Brust wird das Anschlussholz für die Ausarbeitung des Blattes in seinem Querschnitt nicht reduziert. Bei der Blattaufnagelung wird auf eine Sasse verzichtet. Schließlich gibt es Verblattungen mit unterschiedlicher Stärke von Blatt und Sassentiefe. Bei den letzten beiden Ausprägungen liegen die verbundenen Hölzer nicht bündig in einer Ebene). Zur Fixierung des Blattes in der Sasse dienten ein oder mehrere vierkantige Holznagel, eingeschlagen in ein rundes Bohrloch. Wurden Blattverbindungen in der horizontalen Ebene ausgeführt, konnte auf Holznägel verzichtet werden. Bei der Anblattung kamen unterschiedliche Blattformen zur Ausführung. In der Regel waren sie so ausgebildet, dass sie in Richtung des Anschlussholzes nicht aus der Sasse gezogen werden können und somit Zugkräfte aufnehmen. Bei geraden, nicht formschlüssigen Blättern übernimmt allein der Nagel den Kraftschluss. Die Übertragung von Zugkräften wird durch die Ausformung der Blätter mit Haken bzw. einseitigem oder gegenständigem Versatz (Schwalbenschwanz) verbessert. Druckkräfte werden über die Brust und bei geschlossenen Sassen zusätzlich über die Blattstirn übertragen. Allerdings ist das Blatt zur Übertragung von Druckkräften weniger geeignet. Verschiedene Kräfte können leicht zum Herausdrehen der Blätter aus der Sasse führen. Von einer Ausklinkung spricht man im Gegensatz zu einer Verblattung dann, wenn das Anschlussholz bis maximal zur Hälfte in das Gegenholz eingreift. (Eißing et al. 2012) (de)

Oberbegriff

Unterbegriffe

In anderen Sprachen

  • Englisch

  • enchevauchure

    Französisch

  • assemblage par feuillure
  • giunzione a mezzo legno

    Italienisch

  • gárgol

    Spanisch

  • plátování

    Tschechisch

  • přeplátování

URI

https://hist-arch-vocab.org/bvha#c_0916a2e0

Herunterladen des Begriffs im SKOS-Format:

RDF/XML TURTLE JSON-LD Erstellt 14.05.19, Geändert am 19.03.21