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Angaben zum Begriff

Bevorzugte Bezeichnung

Quader  

Typ

  • owl:NamedIndividual

Definition

  • Ein Werkstein bestehend aus sechs Flächen. [Voelkle 2016] (de)
  • Hau- oder Werkstein in regelmäßiger Form mit meist glatten, parallelen Flächen, deren Spiegel (Fläche) von einem 1,5 - 4,0 cm breiten Randschlag umgeben ist. Sonderformen mit unebener Sichtfläche sind Bossenq. oder Rustika (Spiegel weitgehend unbehauen, Randschlag meist vorhanden, opus rusticum), Buckelq. (Spiegel roh behauen, buckelförmig vorstehend), Diamantq. (Spiegel einem Facettenschliff ähnl. vorstehend) (Steinbearbeitung, Steinmetzzeichen, Mauerwerk). [Koepf/Binding 2016] (de)
  • Längsrechteckig oder quadratisch, in jedem Fall viereckig zugehauener Stein mit glatten Kanten. Ein Q. besitzt demzufolge fünf bearbeitete Seiten (Stirn- bzw. Sichtseite, d. h. Spiegel, und umlaufende Seiten); die Rückseite wurde zum besseren Einbinden in das Mauerwerk bzw. Füllwerk in der Regel kaum bearbeitet. Das Format des Q.s kann extrem variieren (Hand-Q.; Buckel-Q.), desgleichen die Bearbeitung der sichtbaren Oberfläche bzw. des Spiegels (Bossen-Q., Kissenbuckel-Q., Polsterbuckel-Q., Glatt-Q.). Sehr gut zu bearbeiten sind Sandstein und Tuffstein, sehr schlecht dagegen Kalkstein, Nagelfluh und Granit.Das in antiker Zeit durchaus übliche Q.-Mauerwerk erschien seit dem 11. Jh. erneut im Wehrbau, damals in Form von Handquadern. Es änderte im Laufe des 12. Jhs. sein ursprünglich kleines Format hin zu großen Q.n (Buckel-Q.), die mitunter Höhen von 60–80 cm und Längen bis zu 1,5–2 m besitzen konnten. In der Neuzeit tritt an die Stelle des Begriffs Q. der der Rustika, die nur mehr eine dekorative Funktion hat. Rustizierungen können auch durch Putzfelder gestaltet werden und müssen nicht von Stein sein. Sie werden bevorzugt im Erdgeschossbereich verwendet, können aber auch auf Gebäudeecken als Lisenen gesetzt sein oder als durchgehende Streifen (Bänderrustika) gestaltet werden. Wird ein Pilaster rustiziert, steht er in der Rangordnung unter einem nicht rustizierten (Säulenordnungen). Diamant-Q. werden solche Q. genannt, deren Bossen einem Diamanten ähnlich abgearbeitet sind. Sie kommen im 15. Jh. in Italien auf und werden in Deutschland im 16. und 17. Jh. ähnlich der Rustizierung verwendet. J. Z. /H. L. [Wörterbuch der Burgen, Schlösser und Festungen] (de)

Oberbegriff

Synonyme

  • Werkstein (de)

In anderen Sprachen

  • Englisch

  • cut stone
  • pierre carré

    Französisch

  • carreau
  • concio squadrato

    Italienisch

  • pieda de talla

    Spanisch

  • sillar
  • kvádr

    Tschechisch

URI

https://hist-arch-vocab.org/bvha#c_0a02c60b

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RDF/XML TURTLE JSON-LD Erstellt 12.12.19, Geändert am 27.01.21