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Angaben zum Begriff

Bauelement > Stütze > Säule

Bevorzugte Bezeichnung

Säule  

Typ

  • owl:NamedIndividual

Definition

  • 1. Im Fachwerkbau jedes senkrechte Holz (Pfosten, Stiel, Ständer), bei der Dachkonstruktion die Stuhls„ beim Hängewerk die Hänges. 2. Im Steinbau ein Stützglied mit kreisförmigem Grundriss und im Gegensatz zum Rundpfeiler (Pfeiler) mit Verjüngung und manchmal auch mit Entasis. Die S. ist gewöhnl. in Basis, Schaft und Kapitell gegliedert. Die Basis besteht aus einer quadrat. Platte (Plinthe) und einem oder mehreren Wülsten und Kehlen. Der Schaft besteht aus einem Stück (monolith) oder kann auch aus verschiedenen Trommeln zusammengesetzt sein. In der halben Höhe des Schaftes gibt es selten ringförmige Betonungen (Schaftring, Bund, Wirtel). Bei der toskan. Ordnung scheidet ein Halsring unter dem Kapitell den S.nschaft vom S.nhals (Säulenordnungen). Man unterscheidet freistehende S.n an eckigen oder runden Pfeilern und Wands.n (meist Halbs.n, an Ecken Dreiviertels.n). Wands.n von kleinem Querschnitt und relativ großer Höhe, die auch gebündelt vorkommen können, nennt man Dienste (Dienstbündel). S.n können auch in Gruppen aufgestellt sein, z. B. als Doppel- (gekuppelte S.) oder Vierlingss.n. Der S.schaft kann verschiedene Formen haben (Schaft). Sonst unterscheidet man S.n hauptsächl. nach der Form des Kapitells, das in Ägypten Pflanzenformen nachgebildet (Lotoss„ Papyross„ Palmens.), aber auch stereometr. sein kann (Zeltstangens. mit glockenförmigem Kapitell und nach unten verjüngtem Schaft). Ein Kapitell (oder nur einen Kapitellaufsatz) mit vier Köpfen der Göttin Hathor trägt die Hathors„ während die sog. protodor. S. Ägyptens einen polygonalen Schaft mit Abakus zeigt. Die Überleitung zur dor. S. bildet die kret. S. mit Basis, nach unten verjüngtem Schaft und Kapitell, bestehend aus Wulst und Abakus. Zu den klass. Säulenordnungen der gr. und röm. Antike rechnet man die Dorische Ordnung mit einem kannelierten S.nschaft ohne Basis und einem Kapitell mit Wulst (Echinus) und Abdeckplatte (Abakus), die Ionische Ordnung mit kanneliertem Schaft, mit einer Basis (Plinthe, Wulst, Kehle, Wulst) und einem Volutenkapitell und die Korinthische Ordnung mit einem Akanthuskapitell. Die hauptsächl. für die röm. Baukunst wichtigen Ordnungen (Kompositordnung, Römisch-dorische Ordnung, Römisch-ionische Ordnung und Toskanische Ordnung) stellen Varianten der gr. Ordnungen dar, bei denen auch die Form der S.n leicht variiert wird. [Koepf / Binding 2016] (de)
  • Steinernes stützendes Bauglied mit kreisförmigem Schaftquerschnitt. Zu einer S. gehören Basis und Kapitell, lediglich die griechisch-dorische Ordnung hat keine Basis. Die S. trägt ein Gebälk und steht auf einem Postament. S.n haben im Gegensatz zum Rundpfeiler (Pfeiler), der auf Basis und Kapitell verzichten kann, eine Verjüngung nach oben und oft auch eine Entasis ( Säulenordnungen). S.n, die gedoppelt aufgestellt werden, heißen gekuppelte S.n. Steht eine S. nicht frei, sondern an einer Wand, handelt es sich meistens um eine Halb- oder Dreiviertel-S. Der Schaft kann verschiedene Formen haben, etwa korkenzieherartig gedreht, kanneliert oder auch geknotet. H. L. [Wörterbuch der Burgen, Schlösser und Festungen] (de)
  • Stütze, meist mit kreisförmigem, aber auch mit profiliertem oder ploygonalem Querschnitt. Sie besteht meist aus drei Teilen: der Basis mit Plinthe, dem monolithischen oder aus Trommeln zusammengesetzten Schaft und dem Kapitell. [Glossarium Artis] (de)
  • Stützendes Bauglied mit rundem, polygonalem oder profiliertem (Schaft-)Querschnitt. Ursprünglich trägt die Säule ein Gebälk, seit römischer Zeit auch Mauern über Bögen und wird auch dekorativ ohne tragende Funktion angebracht. Sie kann frei stehen oder als Wand-Säule bzw. Pfeilervorlage nur teilweise hervortreten (Viertel-, Halb-, Dreiviertelsäule). Bei großer Höhe, aber kleinem Querschnitt heißt sie Dienst. Hauptbestandteile sind Basis (Fuß), Schaft und Kapitell, zwingend notwendig ist nur der Schaft. Er kann sich nach oben oder nach unten verjüngen, eine Entasis haben oder gleichbleibend dick sein. Auf seine Formen oder Gruppierungen beziehen sich die meisten Säulen-Namen: 1. Monolithische S., aus einem Stück; 2. Trommel-S., aus trommelförmigen Teilen; 3. Kretische S., nach unten verjüngt; 4. Kannelierte S., mit senkrechten Hohlkehlen (Kannelierung); 5. Gewirtelte S., mit einem oder mehreren Schaftringen; 6. Gewundene S., spiralig gekrümmt; 7. Knoten-S.; 8. Schlangen-S.; 9 Bestien-S.; 10. Kandelaber-S. (und andere S. der Renaissance); 11. Gekuppelte S.n; 12. Bündelsäule, oft fälschlich für Bündel-Pfeiler, rundständig gruppierte Säulenbündel, z.B. Early English; Säulenordnungen: dorisch; ionisch; korinthisch; römisch. Rundpfeiler - Pfeiler. [Koch 2009] (de)

Oberbegriff

In anderen Sprachen

  • Englisch

  • colonne

    Französisch

  • poteau
  • colonna

    Italienisch

  • columba

    Latein

  • columna

    Spanisch

  • sloup

    Tschechisch

  • podpěra
  • sloupek
  • stojka

URI

https://hist-arch-vocab.org/bvha#c_13ca858d

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RDF/XML TURTLE JSON-LD Erstellt 18.02.19, Geändert am 26.11.20