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Angaben zum Begriff

Merkmal > Form > Bogenform

Bevorzugte Bezeichnung

Bogenform  

Typ

  • owl:NamedIndividual

Definition

  • Die meisten in der Baukunst angewandten B. sind aus dem Kreis entwickelt oder auch aus zwei, drei oder mehreren Kreisbogenstücken (Kreissegmenten) zusammengesetzt. Sie bleiben meist in der Ebene, können aber auch Raumbogen sein (Kurven höherer Ordnungen). Die verschiedenen B. entspringen zumeist formalen Vorstellungen, doch folgten bereits die Spitzbogen den konstruktiven Anforderungen in hohem Maße. Dem stat. Kräfteverlauf entsprechen genau nur die Parabelbogen, aber die häufigste B. ist der Halbkreisbogen (Rundbogen). Soll der Bogen höher als ein Rundbogen sein, so wird er gefußt oder gestelzt, d.h. die Bogenkrümmung beginnt erst über einer kurz fortgesetzten Vertikalen. Gedrückt bzw. überhöht nennt man alle B., deren Stich geringer bzw. größer ist als die halbe Bogenweite. Eine Sonderform des Rundbogens ist der Hufeisenbogen, der unten eingezogen ist, da ihm der Dreiviertelkreis zugrunde liegt, und der auch zugespitzt vorkommen kann. Der Korbbogen ist ellipsenähnl., aber aus Kreisbogenstücken zusammengesetzt, dagegen entspricht der seltenere Ellipsenbogen tatsächl. der Halbellipse. Der Segment-, Flach- oder Stichbogen nähert sich in seinen Extremen entweder dem Halbkreisbogen oder dem scheitrechten Sturz. Die Bogenmittelpunkte des normalen gleichseitigen Spitzbogens liegen in den Kämpferpunkten (Kämpfer). Zwischen die Kämpferpunkte rücken die Krümmungsmittelpunkte beim gedrückten Spitzbogen, während sie beim überspitzten Lanzettbogen hinausrücken. Der Tudorbogen ist ein flacher Spitzbogen, der aus vier Kreisbogen zusammengesetzt ist. Der Kleeblatt- oder Dreipassbogen setzt sich aus drei stark eingezogenen Kreisbogen zusammen, deren mittlerer größer oder auch gespitzt sein kann. Wird die Zahl der begleitenden Kreisbogen erhöht, so entsteht der Vielpass-, Zacken- oder Fächerbogen. Eine Abart des Kleeblattbogens ist der Schulter-, Konsol- oder Kragsturzbogen, bei dem der mittlere Kreisbogen durch einen waagrechten Sturz ersetzt ist und die beiden seitl. Kreisbogen meist auskragende Konsolsteine sind. Er ist also kein echter Bogen (Bogen). Die Konvexbogen bestehen aus konvexen und meist auch aus konkaven Bogenteilen. Der Vorhang- oder Sternbogen ist die Umkehrung des Kleeblattbogens und wird von konvexen Bogenlinien begrenzt. Beim Karniesbogen (Karnies) setzen sich die unteren konvexen Bogenteile nach oben konkav fort, während beim Kiel- oder Sattelbogen, der auch Eselsrücken genannt wird, die konkaven Teile oben konvex fortgesetzt werden. Die meisten B. treten auch einhüftig oder steigend auf, d.h. die Kämpferpunkte eines solchen Bogens liegen verschieden hoch. Bes. der steigende Korbbogen ist häufig anzutreffen und heißt auch Schwanenhals. Die Bogenläufe werden häufig an Stirn oder Laibung profiliert oder ornamentiert und Archivolte oder Faszienbogen genannt. [Koepf / Binding 2016] (de)

Oberbegriff

URI

https://hist-arch-vocab.org/bvha#c_2026364f

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RDF/XML TURTLE JSON-LD Erstellt 28.08.20, Geändert am 15.01.21