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Angaben zum Begriff

Anlage > Gebäudekomplex > Burg > Ritterburg
Anlage > Wehrbau > Burg > Ritterburg

Bevorzugte Bezeichnung

Ritterburg  

Typ

  • owl:NamedIndividual

Definition

  • Idealtypische, unhistorische, zudem irreführende und falsche Bezeichnung für nahezu jede mittelalterliche Adelsburg. Sie kam erst – zusammen mit dem »Rittersaal« (z. B. in Schloss Erbach HE) – im Zuge romantischer Verklärung des Mittelalters Ende des 18. / Anfang des 19. Jhs. auf, so z. B. bei Friedrich Gottschalck (Die Ritterbur-gen und Bergschlösser Deutschlands, 1815–1835) oder bei Georg Landau (Die hessischen Ritterburgen und ihre Besitzer, 1832–1839). Verbunden war mit dieser idealisierten Sicht die Vorstellung von einer hoch aufragenden, türmereichen Burg auf einem Berggipfel oder an einem exponierten Hang, so wie sich viele Burgen am Mittelrhein nach den Neuaufbauten des 19. Jhs. präsentierten. Angeregt von diesen »R.en«, wurden im Geiste aufkommender »Ruinenromantik« seit dem ausgehenden 18. Jh. zahlreiche R.en als Kunstruinen errichtet (Wilhelmsbad bei Hanau HE, Mosburg in Wiesbaden-Biebrich HE, Eberhardsburg im Eulbacher Park HE). Nur selten wurden schon vor dieser Zeit die in der Vorburg untergebrachten Burgmannensitze als »R.«, im Gegensatz zur »Grafenburg« in der Kernburg, bezeichnet (Lichtenberg bei Kusel RP). Auf solche Behausungen von Ministerialen im Vorburgbereich weist heute noch gelegentlich der Name Ritterstraße hin (Marburg HE). H. W. B. [Wörterbuch der Burgen, Schlösser und Festungen] (de)

Oberbegriff

URI

https://hist-arch-vocab.org/bvha#c_21ce3ac3

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RDF/XML TURTLE JSON-LD Erstellt 23.06.20, Geändert am 27.01.21