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Angaben zum Begriff

Anlage > Gebäudekomplex > Burg > Garnisonsburg
Anlage > Wehrbau > Burg > Garnisonsburg

Bevorzugte Bezeichnung

Garnisonsburg  

Typ

  • owl:NamedIndividual

Definition

  • Hochmittelalterliche Wehranlage, die im Zuge von Eroberungen systematisch und in großem Stil im »Feindesland« angelegt wurde, ohne dass man sie nur als reine Erobererarchitektur verstehen sollte. Sie war besonders stark befestigt und für eine große Besatzung vorgesehen. Dadurch unterschied sie sich ganz entscheidend von den üblichen Adelsburgen, die oft nur einer einzigen Familie als Wohnsitz und wirtschaftlich-administratives Zentrum dienten. O.en wurden nach einer Besetzung feindlichen Landes oft sehr rasch errichtet, um erst später zu überdurchschnittlich wehrhaften Anlagen ausgebaut zu werden, bei denen der militärische Aspekt eindeutig überwog. Dafür spricht vor allem die Möglichkeit, mehrere hundert Krieger in ihnen unterzubringen, die im Falle des Krac des Chevaliers SYR sogar auf 2000 Mann aufgestockt wurden. Für solche Burgen mit ständig anwesenden starken Truppeneinheiten (u. a. auch Castel Grande / Bellinzona CH) ist der Begriff »Garnisonsburg« geprägt worden. Als klassische O.en gelten die nach 1160 stark befestigten Kreuzritterburgen im Heiligen Land (Belvoir IL, Tortosa SYR, Krak des Chevaliers SYR), die anglonormannischen Burgen in Irland seit 1169 (Carrickfergus, Dublin, Trim) und die unter Eduard I. von England ab 1277/1282 erbauten gewaltigen Königsburgen in Wales (Caernarfon GB, Caerphilly GB, Conwy GB), doch kann ebenso der normannische Burgenbau in England nach der Eroberung von 1066 und jener des Deutschen Ordens nach 1231 in Preußen dieser Kategorie zugeordnet werden. H. W. B. [Wörterbuch der Burgen, Schlösser und Festungen] (de)

Oberbegriff

Synonyme

  • Okkupationsburg (de)

URI

https://hist-arch-vocab.org/bvha#c_2b0bb314

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RDF/XML TURTLE JSON-LD Erstellt 15.06.20, Geändert am 27.01.21