Angaben zum Begriff
Bevorzugte Bezeichnung
Tor
Typ
-
owl:NamedIndividual
Definition
- Die einfachste, während des gesamten Mittelalters vorkommende T.-Form war der schlicht gefasste Mauerdurchlass, der zum besseren Schutz durch einen Turm oder Bergfried gesichert sein konnte. Seit der Vorgeschichte sind Zangen-T.e mit nach innen ziehenden Enden bekannt, wo sich das eigentliche T. befand, so dass ein Angreifer von den Seiten bekämpft (»in die Zange genommen«) werden konnte. Zangen-T.e kommen besonders wieder bei frühmittelalterlichen Befestigungen (Ringwall) vor (Schlössel bei Klingenmünster, RP), halten sich aber bis ins hohe Mittelalter. Durch Aufmauern der T.-Wangen des Zangen-T.es entstand das geschlossene Kammer-T. Im 11. und frühen 12. Jh. kam erstmals ein viereckiger T.-Bau auf, der leicht vor die Mauerfront vorgerückt oder mauerbündig in die Ringmauer eingepasst war. War er mehrere Geschosse hoch, handelt es sich um einen T.-Turm, der zudem eine Wehrplattform aufweisen konnte. Nicht selten war im Obergeschoss eines T.-Turmes eine Kapelle untergebracht, um diesem gefährdeten Bereich auch geistlichen Schutz angedeihen zu lassen. T.-Flügel konnten ein- oder zweiflügelig ausgeführt sein, bei T.-Bauten, die eine T.-Kammer oder -halle bildeten, konnten zwei T.-Flügelpaare (außen und innen) hintereinander geschaltet sein. Eine bogenförmig geführte T.-Kammer nennt man Poterne. Erst im Laufe des 13. Jhs, besonders aber seit dem Spätmittelalter, lassen sich zusätzliche, aufwändige Verteidigungseinrichtungen am T. nachweisen wie Wehrerker, Fallgatter, Zugbrücke, Schießscharten, Barbakane. T.-Türme konnten schon im 12. Jh. bergfriedartig ausgeführt sein. Im 13. Jh. setzte dann eine Monumentalisierung ein. Zunächst in Frankreich und England entstanden Doppelturm-T.e, wie sie schon in der Antike einmal, besonders im römischen Befestigungsbau, gebräuchlich waren. Die vor die Mauerfront vorspringenden Türme konnten so dem T. eine Flankensicherung geben. Auch bei Stadt-T.en kommen Doppel-T.-Anlagen vor, die schließlich im 15.–16. Jh. ihre Blütezeit haben. Schon im 14. Jh. kamen gelegentlich äußerst repräsentative Doppelturm-T.e als Kombination von Bergfried und Schildmauer vor (Ehrenburg RP). R. F. [Wörterbuch der Burgen, Schlösser und Festungen] (de)
- Größere Maueröffnung, meist oben geschlossen, aber bei Einfriedungen (Gartenmauer, Hofmauer, Zaun) auch oben offen (Portal). Eine Toranlage in selbständigem Baukörper wird T.bau oder, mit einer inneren T.halle, T.gebäude genannt. [Koepf / Binding 2016] (de)
Oberbegriff
- Öffnung (de)
Unterbegriffe
- Burgtor (de)
- Doppelturmtor (de)
- Ehrentor (de)
- einfaches Tor (de)
- Kammertor (de)
- Porta (de)
- Porta Praetoria (de)
- Porta sancta (de)
- Stadttor (de)
- Tor mit überlappenden Enden (de)
- Turmtor (de)
- Zangentor (de)
- zurückgezogenes Tor (de)
In anderen Sprachen
-
Englisch
-
gateway
-
portail
Französisch
-
porte
-
portone
Italienisch
-
porta
-
portón de entrada
Spanisch
-
pórtico
-
brána
Tschechisch
-
vrata
URI
https://hist-arch-vocab.org/bvha#c_43e35ceb
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