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Angaben zum Begriff

Bevorzugte Bezeichnung

Fenster  

Typ

  • owl:NamedIndividual

Definition

  • Die Öffnung in der Wand, in die das Fenster eingelassen wird. [Pax - Fenster & Türen Fachbegriffe] (de)
  • Fenster (lat. fenestra). I. Hauptteile: 1. Laibung (Leibung), die Schnittfläche, die entsteht, wenn das Fenster senkrecht in die Mauer geschnitten wird; 2. Gewände, die Schnittfläche, die entsteht, wenn das Fenster schräg in die Mauer geschnitten wird; 3. Sohlbank, untere Fläche der Laibung oder des Gewändes; 4. Fenster-Sturz, waagerechter oberer Abschlussbalken; 5. Fenster-Profil, Rahmung durch Rundstäbe, Pilaster oder Säulen; 6. Stabwerk, Aufgliederung des gotischen Fensters durch schmale, senkrechte Steinstäbe; 7. Fenster-Maßwerk; 8. Verdachung (Giebel); 9. die von Mittelpfosten (Setzholz) und waagerechter Sprosse (Querholz) bewirkte Teilung bildet das Fensterkreuz. II. Formen: 1. Rundbogenfenster, oben halbkreisförmig abgeschlossen; 2. Gekuppeltes Fenster ( = gekoppeltes Fenster), durch eine Mittelsäule in zwei Öffnungen (Zwillingsfenster) oder durch zwei Säulen in drei Öffnungen gegliedert (Drillingsfenster). Oft durch Blendbogen (Überfangbogen) zu Gruppen zusammengefasst; 3. Rundfenster, in der Gotik meist mit Maßwerk; Pass-, Kleeblatt- und Schlüssellochfenster, spätromanisch; Ochsenauge (»œil de bœuf«), rund oder elliptisch; barock; 4. Radfenster, Rundfenster, das durch speichenartige Stäbe oder Säulen gegliedert ist. Vorläufer der Fensterrose. Romanik; 5. Fensterrose, Rosette, Rosenfenster, kreisrund, mit Maßwerk gefüllt, oft mit riesigem Durchmesser, häufig über Portalen und an Querschiffgiebeln der Gotik; 6. Lanzettfenster, meist zu Gruppen geordnete, lange, schmale Fenster der englischen Frühgotik; 7. Maßwerkfenster; 8. Giebelfenster, mit einem Giebel verdacht (Giebel); 9. Segmentfenster, mit Kreisabschnitt ( = Segment) verdacht (Giebel). Verdachungen können verkröpft oder gesprengt sein; 10. Blendfenster, Wandgliederung in Form eines Fensters, das aber keine Fenster-Öffnung hat oder eine kleinere Fenster-Öffnung optisch ausweitet. [Koch 2009] (de)
  • Fenster (lat. fenestra) sind Maueröffnungen zur Belichtung und Belüftung der Innenräume. Ihr Größe, Form, Lage und Gruppierung in der Mauerfläche ist von großer Wichtigkeit für die äußere Erscheinung eines Bauwerkes und durch die Art der Lichtführung von entscheidender Bedeutung für die Wirkung der Innenräume (tiefes oder hohes Licht, Atelierlicht, Kellerlukenlicht, Deckenlicht usw.). Die F.öffnung wird oben durch den geraden F.sturz oder durch einen Bogen (Laibungsbogen), unten durch die waagerechte, nach außen meist abgeschrägte Sohlbank und seitl. durch die F.laibung oder durch das schräg eingeschnittene, auch profilierte F.gewände begrenzt. Die lichte Öffnung eines F.s heißt F.fläche. Die Wand zwischen Fußboden und F.sohlbank, auf der das F.brett (Simsbrett) aufliegt, heißt F.brüstung. Sie ist meist dünner als die Außenmauer, so dass bei großer Mauerdicke eine F.nische entsteht. Außen kann die F.öffnung von einer vorspringenden Rahmung (F.einfassung) umgeben und von einem vorstehenden Bogen (F.bogen) oder Giebel (F.giebel) überdacht sein. Reichere Formen nennt man F.bekrönung. Die F.öffnung kann durch bewegl. F.läden und F.flügel oder durch fixe F.scheiben geschlossen werden. Läden und Flügel können direkt am Mauerwerk angeschlagen werden, sind aber meist an einem fest mit dem Mauerwerk verbundenen F.stock (der als Blendrahmen, bzw. als Zarge ausgebildet sein kann) bewegl. durch Bänder befestigt. Der F.rahmen kann in der Breite durch einen oder mehrere F.pfosten (Setzhölzer), in der Höhe durch ein Querholz (Kämpfer) unterteilt werden, die zusammen das F.kreuz (Kreuzstock) bilden. Das Setzholz kann fehlen, wenn die Flügel gegeneinanderschlagen und zur Abdeckung des Falzes mit einer Schlagleiste versehen sind. Die F.flügel lassen sich nach innen oder nach außen öffnen und sind aus vier Schenkeln zusammengesetzt. In ihre Glasfälze sind die Scheiben eingekittet. Große Flügel sind häufig durch Sprossen in Felder geteilt. Der untere Schenkel nach innen aufgehender Außenflügel ist mit einer nach außen ausladenden Wassernase versehen (Wetterschenkel). Außer den einfachen F.n gibt es noch Doppelf., die durch parall hintereinander angeordnete Flügel geschlossen sind, und Verbundf., deren parallele Flügel gemeinsam angeschlagen und mit einem einzigen Handgriff zu öffnen sind. Nach der Art ihrer Beweglichkeit unterscheidet man Dreh- und Wende-, Kipp-, Klapp- und Schwingflügel- sowie Schiebe-, Hebe- und Senkf. Der Beweglichkeit und der Feststellung der Flügel bedienen die Beschläge, Bänder und Reiber oder Triebe. Zu ihnen zählen auch die sog. Scheinhaken, eiserne Winkel, die ein Verziehen der rechtwinkligen Flügel verhindern sollen, und die Spreizstangen (F.haken), die dem Offenhalten der F. dienen. [Koepf / Binding 2016] (de)
  • Fensteröffnung, Fensterfläche, Fensterlichte; lichte Öffnung eines Fensters. [Koepf / Binding 2016] (de)
  • Im Burgenbau der Frühzeit meist kleine Öffnungen im Mauerwerk zur Belichtung und Belüftung der dahinterliegenden Räume. Aus Sicherheitsgründen finden sich in den Untergeschossen nur unverschlossene Licht- und Luftschlitze, die sich nach innen trichterförmig erweitern. Wohnräume in Burgen hatten seit dem Hochmittelalter größere F., die mit Holzläden verschließbar waren; in die F.-Nischen waren Sitzbänke gemauert. Die Bohlenstube, häufig der wohnliche Kern einer Burg, wurde durch eine Gruppe von Klein-F.n (Burg Lichtenstein BY, 14. Jh.), die Saalbauten durch offene Arkaden beleuchtet, die später oft durch verschließbare Rechteck-F. zugesetzt wurden. Auch Rundbogen-F., die zu Biforien-F.n gekuppelt oder zu größeren Reihen zusammengefügt sein konnten, fanden sich häufig. Im Spätmittelalter ist das Rechteck-F., das durch ein steinernes F.-Kreuz unterteilt wird, die Regel. Mehrteilige und Maßwerk-F. finden sich nur in besonders anspruchsvollen Bauten der Spätzeit, in bestimmten Landschaften kommt als F.-Abschluss auch der Vorhangbogen vor (Albrechtsburg Meißen S, um 1480). Während die Rahmung des mittelalterlichen F.s meist schlicht ist, wird im Schlossbau der Renaissance das F. zur Steigerung der Wirkung einzeln oder in Gruppen umrahmt oder mit Gesimsen oder Giebeln bekrönt. Die F. werden jetzt gleichmäßig gereiht und auch vertikal in eine Achse gesetzt. Zur Raumseite hin können sie mit einer gemalten Rahmung versehen sein (Wilhelmsburg/Schmalkalden TH, 1585). Im barocken Schlossbau wird das F. häufig geohrt, das heißt, rechts und links werden im oberen Bereich zusätzlich zu einer Rahmung flache Voluten angefügt. Neben rechteckigen F.n kommen ebenso rundbogige und vor allem im Mezzanin oder Attikageschoss auch ovale F. vor. Die hohen, bis zum Boden reichenden französischen F. werden in den deutschen Schlossbau übernommen. Die starke Durchfensterung, der auf den inneren Gegenwänden häufig eine Reihe von Spiegeln entspricht, ist charakteristisch vor allem für die Galerien barocker Schlösser. Der Wunsch nach Regelmäßigkeit in der F.-Verteilung innerhalb der Fassade war so groß, dass an Stellen, an denen kein reales F. möglich war, oft Blend-F. angebracht wurden. Der Profanbau des Klassizismus griff wieder auf antike F.-Formen zurück. Beim so genannten Venezianischen F. (Palladio-Motiv) stehen zwei seitliche, hochrechteckige neben einem mittleren, rundbogig abgeschlossenen F. (Altes Palais / Kassel HE, 1816–19). Auch die von Konsolen getragenen und mit einem geraden Gesims überdachten Rundbogen-F. der italienischen Renaissance werden wieder aufgegriffen (Residenz/München BY, 1832–42). An den romantischen und neugotischen Schlössern des 19. Jh.s werden mittelalterliche Vorbilder in Größe und Detailreichtum gesteigert. B. Sch.-W. [Wörterbuch der Burgen, Schlösser und Festungen] (de)
  • Öffnung in der Wand, in die ein Fenster eingesetzt ist. Gebildet wird die Öffnung von Sohlbank, Laibung, Rahmung oder Gewände und Sturz. In der Fachliteratur wird die Fensteröffnung oft auch als Fenster bezeichnet. [Noky 1996] (de)

Oberbegriff

Synonyme

  • Fensteröffnung (de)

In anderen Sprachen

  • okno

    Tschechisch

URI

https://hist-arch-vocab.org/bvha#c_4708d89a

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RDF/XML TURTLE JSON-LD Erstellt 23.05.19, Geändert am 19.03.21