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Angaben zum Begriff

Anlage > Gebäudekomplex > Burg > Ordensburg
Anlage > Wehrbau > Burg > Ordensburg

Bevorzugte Bezeichnung

Ordensburg  

Typ

  • owl:NamedIndividual

Definition

  • Bezeichnung für die von den drei großen Ritterorden errichteten bzw. übernommenen und ausgebauten Burgen. Mit dem Begriff O. werden aber vielfach nur Burgen des Deutschen Ordens im Osten assoziiert. Während erste Burgen jenes Ordens in Preußen z. T. in älteren Ringwällen errichtet wurden, trat ein entscheidender Wandel in der Struktur der Burgen ein, als die herrschaftliche Durchdringung des Gebietes begann. Die Anforderung an die Burgen waren vom Wesen des Ordens bestimmt, das mönchische und ritterliche Lebensformen verband (Elemente: Dormitorium, Remter, Firmarie, Kirche/Kapelle, Vorburg mit Wirtschaftsbauten, Karwan [Zeughaus], Marstall, Werkstätten, Gesindewohnungen, Brauerei). Die Zusammenfassung großer Gebäudemassen gab den O.en die charakteristische, breit gelagerte Form. Oft waren es Vierflügelanlagen mit Elementen von Kastellburgen. Als idealtypisch gilt die Hochmeisterburg Marienburg (heute Malbork) / Nogat PL. Der Johanniter-Orden prägte im ägäischen Ordensstaat (1307–1522) keinen verbindlichen Burgentypus aus; erst im Johanniter-Ordensstaat Malta (1530–1798) entstanden in der 1. Hälfte des 17. Jhs. Küstenforts, die das Motiv der Kastellburg mit Ecktürmen tradieren.In der Zeit der Nazidiktatur entstanden so genannte NS-O.en als Bildungsstätten der Jugendelite der NSDAP. Als Neubauten entstanden die NS-O.en Crössinsee, Sonthofen/Allgäu BY und Vogelsang/Eifel NW; bis auf Vogelsang, mit burgartiger Fernwirkung und beherrschendem Turm, übernahmen sie kaum Elemente mittelalterlicher Burgen. Neben dem Bau neuer »Burgen« wurden entsprechend auch vereinzelt historische Burgen und Festungen im Sinne des Systems umgestaltet und umgewidmet, so die Wewelsburg NW zur »Reichsführerschule der SS«. Sie sollte, wie die Marienburg/Nogat PL, für die neuen Funktionen umfangreich erweitert werden. M. L. [Wörterbuch der Burgen, Schlösser und Festungen] (de)
  • Klosterburg des Dt. Ritterordens v. a. in Preußen und im Baltikum (Sonderform der Burg). Die meist aus Backsteinen errichteten 0.en zeichnen sich durch ihre geometr. Regelmäßigkeit und durch starke Befestigung aus. Die Kirche ist dabei von geringerer architekton. Bedeutung als die Hauptsäle (Remter). Den Auftakt bildet meist eine Vorburg für die Ritterheere. Eine Besonderheit der 0. ist der Dansker. [Koepf/Binding 2016] (de)

Oberbegriff

In anderen Sprachen

URI

https://hist-arch-vocab.org/bvha#c_59bd6b27

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RDF/XML TURTLE JSON-LD Erstellt 29.04.20, Geändert am 27.01.21