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Angaben zum Begriff

Bevorzugte Bezeichnung

Fries  

Typ

  • owl:NamedIndividual

Definition

  • Fries, in der Baukunst allg. jeder glatte, schmale Streifen zur Abgrenzung oder Teilung von Flächen, im Bes. der waagerechte, glatte oder ornamentierte Streifen (Ornamentf.) am oberen Rand einer Wandfläche. Beim antiken Tempel heißt F. der unter dem Kranzgesims des Daches entlang laufende Streifen, der am dor. Tempel (dorische Ordnung) aus Triglyphen und Metopen zusammengesetzt (Triglyphenf.), bei der ionischen und korinthischen Ordnung ein ungeteiltes, mit Figurenreliefs besetztes Element ist (Figurenf., Zophoros sowie der aus Stierschädeln gebildete Bukranienf.). Von den gemalten oder plast. Ornamentf.en der Antike sind die am häufigsten vorkommenden das Kymation, der Akanthusf., der aus Palmetten und Voluten bestehende Palmettenf., das aus Palmetten und Lotosblüten zusammengesetzte Anthemion und der Mäander, der in gerundeter Form, sich überschlagenden Wogen ähnl., ›laufender Hund‹ genannt wird. Eine nicht mehr rein antike Sonderform ist der Zangenf. bzw. das Flechtband. Das Mittelalter hat eine Fülle von F.formen hervorgebracht, vorwiegend von abstrakt stereometr. Bildung, wie den Rautenf., den Diamantf., den aus schachbrettartig angeordneten, vor- und zurückspringenden Elementen bestehenden Würfel- oder Schachbrettf., den mit Letzterem verwandten Rollen- und den Schuppenf. Erfindungen der normann. Kunst sind ferner der Zickzackf., Zinnenf., Scheibenf. und Kugelf., die häufig an Bogen vorkommen. Hauptsächl. auf normann. Bauten beschränkt sind auch der Plattenf. und der Kugelf.; seltenere F.formen sind der Hundszahn und das Wolkenornament. Eine sägeförmige Struktur hat der Sägezahnf., während das Deutsche Band bzw. der Zahnf. aus übereckstehenden Backsteinen besteht. Der aus Rundbogen zusammengesetzte Bogenfries kommt in der roman. Baukunst bes. häufig vor, während der mit ihm kaum verwandte Kreuzbogenf. mehr der normann. und islam. Baukunst zugehört. Die Gotik entwickelte neben dem Spitzbogenf. hauptsächl. Blatt- und Laubwerkf. und aus Maßwerk gebildete F.e. Beliebt war auch der Lilienf., der aus Spitzbogen (oft mit Maßwerk) besteht und anstelle der Konsolen lilienähnl. Enden besitzt. Die Renaissance verwendete im Wesentlichen die antiken F.e, wenn auch in mannigfaltigen Variationen. [Koepf / Binding 2016] (de)
  • (frz. frise) Bandartiger horizontaler Streifen, der mit Malerei oder plastischen Verzierungen geschmückt ist. Die klassischen F.e kommen aus der griechischen Tempelarchitektur. In der Architektur der Burgen findet sich häufig der Rundbogen-F., der als Ziermotiv oder auch konstruktiv, etwa zur Unterstützung des Wehrgangs, eingesetzt sein konnte. Vom 14. Jh. an lassen sich in Wohnräumen der Burg, aber auch am Außenbau gemalte F.e nachweisen. Sie zeigen große Blattranken und Medaillons, die durch kleine Szenen oder allegorische Darstellungen bereichert werden. B. Sch.-W. [Wörterbuch der Burgen, Schlösser und Festungen] (de)
  • Schmaler Streifen, der Flächen begrenzt oder teilt, häufig ornamentiert. [Koch 2009] (de)

Anwendungshinweise

  • (1) Generell ein horizontaler, bandartiger Streifen zur Gliederung und zum Schmuck einer Wandfläche. Entsprechend seiner Ornamentik erhält er Namen wie z.B. Bogenfries, Zahnfries, Schuppenfries, Tierfries. (2) In der antiken Baukunst das ebene Bauglied zwischen Gesims und Architrav oder Sturz am Säulen-, Wand- und Türgebälk, das ursprünglich die Balkenlage verdeckte und oft mit Reliefs geschmückt war. (3) Bei der gestemmten Füllungstür die Rahmenhölzer, die man in Längsfries, Querfries und Mittelfries unterteilen kann. [Schrader / Voigt 2003] (de)

In anderen Sprachen

  • Englisch

  • frise

    Französisch

  • plate-band
  • fregio

    Italienisch

  • friso

    Spanisch

  • vlys

    Tschechisch

URI

https://hist-arch-vocab.org/bvha#c_80f8e5a0

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RDF/XML TURTLE JSON-LD Erstellt 16.05.19, Geändert am 25.01.21