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Angaben zum Begriff

Bevorzugte Bezeichnung

Ungarnwall  

Typ

  • owl:NamedIndividual

Definition

  • Während der vor allem auf Süddeutschland gerichteten Ungarneinfälle zwischen 908 und 955 wurden meist in sehr kurzer Zeit »geschüttete« Erdwälle (ohne versteifende hölzerne oder steinerne Einbauten) aufgeworfen, die bemerkenswert hoch und steil waren, einen tiefen vorgelagerten Graben besaßen und gelegentlich eine aufgesetzte Steinmauer statt üblicher Holzpalisaden trugen (Birg bei Hohenschäftlarn BY, Kallmünz BY, Weltenburg BY, Michelsberg bei Kipfenberg BY, Gelbe Bürg bei Dittenheim BY). Häufig wurden sie an der Stelle vor- und frühgeschichtlicher Wehranlagen errichtet, wobei man die älteren, meist verfallenen Holz-Erde-Mauern als Kern weiterbenutzte. Die so genannten »U.e« dienten ausschließlich oder überwiegend als Refugien (Fluchtburg) vor den ungarischen Reiterkriegern. 926 wird über eine entsprechende Fluchtburg für das Kloster St. Gallen berichtet (Waldburg bei Häggenschwil CH). Gegen die ungewohnte Kampftechnik der Angreifer waren zahlreiche U.e mit besonderen Reiterhindernissen in Gestalt vorgelagerter Wallgrabensysteme und versetzter Gruben zusätzlich ausgestattet (Birg bei Hohenschäftlarn BY, Weiherberg im Christgartental BY). H. W. B. [Wörterbuch der Burgen, Schlösser und Festungen] (de)

Oberbegriff

URI

https://hist-arch-vocab.org/bvha#c_a1d6683e

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RDF/XML TURTLE JSON-LD Erstellt 28.04.20, Geändert am 27.01.21