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Angaben zum Begriff

Konstruktionselement > Bauspur > Steinmetzzeichen

Bevorzugte Bezeichnung

Steinmetzzeichen  

Typ

  • owl:NamedIndividual

Definition

  • Bildhafte, geometrische oder monogrammartige Zeichen, die Steinmetze als ihr persön-liches Zeichen auf den von ihnen bearbeiteten Steinquadern und Profilsteinen hinterlas-sen haben. Man findet sie an vielen profanen und sakralen Bauten, die seit dem 12. Jh. entstanden sind. Es gibt jedoch viele Steinquader, ja ganze Gebäude, die keinerlei S. aufweisen. Von anfänglich einfachen bildhaften Zeichen (Schlange, Fisch, Hand) verän-dern sie sich zu geometrischen Strichkombinationen und schließlich zu komplexen Chiffren in der Spätgotik. Zu dieser Zeit werden sie auf Schilden von Baumeistern auch als Meisterzeichen verwendet, wie der Winkelhaken der Familie Parler. Der Zweck der S. ist nicht geklärt. Da sie ebenso auf Baustellen, an denen nach Taglohn bezahlt wurde, vorkommen, wie an solchen, an denen nach Stücklohn bezahlt wurde, können sie keine abrechnungstechnische Bedeutung gehabt haben. Ihre Anbringung an deutlich sichtbarer Stelle spricht eher dafür, dass es sich um eine Art Signatur handelt, mit der der Steinmetz seine Tätigkeit dokumentierte. Für Zuschreibungen können sie nicht verwendet werden, da einzelne Zeichen auch von verschiedenen Steinmetzen benutzt wurden. Lediglich dann, wenn dieselbe Gruppe von S. an zwei verschiedenen, aber zeitgleich entstandenen Bauten vorkommt, ist dies ein Indiz dafür, dass die gleiche Mannschaft an beiden Bauten tätig war. Eine andere Gruppe von Markierungen auf Steinen sind die Versetzzeichen, die meist auf den Lagerflächen angebracht sind und die Lage der Steine innerhalb der Ge-bäude festlegten. B. Sch.-W. [Wörterbuch der Burgen, Schlösser und Festungen] (de)
  • Meist geometr., auch monogrammartiges Zeichen als persönl. Signum eines Steinmetzen, als Gütezeichen und wohl auch zur Abrechnung, in der Spätgotik auch als Meisterzeichen; seit etwa 1130 auf der Sichtfläche des Quaders eingehauen und bis zur Spätgotik weitverbreitet, vereinzelt in Renaissance und Barock. [Koepf / Binding 2016] (de)
  • Vom 12. bis 18. Jh. besonders in den Bauhütten übliche Marke, mit der die Steinmetzen die von ihnen behauenen Steine als ihre persönliche Arbeit kennzeichnen. [Koch 2009] (de)

Oberbegriff

Unterbegriffe

In anderen Sprachen

  • Englisch

  • signe maconique

    Französisch

  • signe lapidaire
  • monogramma di scalpellino

    Italienisch

  • marca del cantero

    Spanisch

  • kamenická značka

    Tschechisch

URI

https://hist-arch-vocab.org/bvha#c_abg2lqjc

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RDF/XML TURTLE JSON-LD Erstellt 07.05.19, Geändert am 27.01.21