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Angaben zum Begriff

Bevorzugte Bezeichnung

Arkade  

Typ

  • owl:NamedIndividual

Definition

  • Arkade (lat. arcus = Bogen), Bogenstellung oder eine fortlaufende Reihe von Bogen auf Pfeilern oder Säulen. Arkade nennt man auch einen Laufgang, dessen Seite(n) durch mehrere Bögen geöffnet ist (sind) = Bogengang. Die Blendarkade öffnet die Wand nicht, gliedert sie nur dekorativ. Dagegen bilden die Zwergarkaden unter dem Hauptgesims romanischer Choranlagen einen nach außen geöffneten Laufgang, die Zwerggalerie. [Koch 2009] (de)
  • Arkade (mittellat. arcata v. lat. arcus: Bogen), Bogenstellung, d.h. ein auf Stützgliedern (Pfeilern, Säulen) ruhender Bogen. Auch eine fortlaufende Reihe von Bogenstellungen (Arkatur) wird A. (doch meist Mz.) genannt, ebenso ein Gang, dessen eine Seite von offenen Bogenstellungen begrenzt wird. Die A. wurde in der Antike bes. von den Römern häufig verwendet (Aquädukte, Stadttore u. dergl.), weil der aus Keilsteinen zusammengefügte Rundbogen weitere Abstände überbrücken kann und größere Tragfähigkeit besitzt als der Architrav. Auch in der ind. und islam. Baukunst spielt die A. eine bedeutende Rolle. Die größte Bedeutung gewann die A. jedoch im altchristl. und ma. Kirchenbau: Im Zentralbau setzt sie den Mittelraum vom Umgang, in der Basilika das Mittelschiff von den Seitenschiffen ab, ohne sie opt. und akust. zu trennen. Über den A. verläuft das A.gesims, darüber erhebt sich in einer Basilika der Obergaden. Die Blenda. (ohne Maueröffnung) dient zur dekorativen Gliederung einer Wandfläche. Folgen kleinerer A.n werden als Zierform bes. an roman. Choranlagen häufig verwendet (Zwerggalerie). A.n können auch in mehreren Geschossen übereinander angeordnet sein, wobei die Stützabstände in den oberen niedrigeren Etagen geringer sind. Die Zusammenfassung mehrerer A.n unter einem Blendbogen und ihre Reihung als Fensteröffnungen (Arkadenfenster) sind nicht nur im Kirchenbau beliebte Variationen des A.nmotivs. Im Städtebau dient die Öffnung des Erdgeschosses der Häuser nach der Straße durch A.n (Laube) vielfach sowohl prakt. als auch ästhet. Zielen. Stützenfolgen mit geradem Gebälk heißen. [Koepf / Binding 2016] (de)
  • Im engeren Sinne ein Bogen mit seinen beiden Stützen, den Säulen oder Pfeilern. Im weiteren Sinne eine Folge solcher Bogenstellungen, auch ein Gang, der von offenen Bogenstellungen begrenzt wird. In der mittelalterlichen Basilika trennen Arkaden das Mittelschiff von den Seitenschiffen; bei Zentralbauten sind sie häufig zwischen dem Mittelraum und dem Umgang angelegt. Die Römer konstruierten Arkaden beim Bau von Stadttoren, Brücken und Aquädukten. [Glossarium Artis] (de)
  • (lat. arcus ›Bogen‹), offene Bogenstellung oder Reihe von Bögen, die von Säulen oder Pfeilern getragen werden. Das aus der antiken Architektur stammende Motiv wird immer eingesetzt, wenn die Gestaltung besonders repräsentativ sein soll. Offene A.n oder Fensteröffnungen, die mit einer A. unterteilt werden, durchbrachen die Außenmauern der Saalbauten seit staufischer Zeit. Im italienischen Stadtpalast des 15. Jh.s und in der europäischen Schlossarchitektur des 16. Jh.s ist der oft mehrstöckig mit A.n umstandene Hof ein häufiges Motiv (La Rochefoucauld F). Im Schlossbau des Barock ist die durch Arkaden gegliederte Galerie oder Orangerie verbreitet (Schwetzingen BW, 1748–50). B. Sch.-W. [Wörterbuch der Burgen, Schlösser und Festungen]. (de)

Oberbegriff

Anwendungshinweise

  • Dieses Concept meint die einzelne Bogenstellung. Für die Abfolge von Arkaden siehe Arkatur. (de)

In anderen Sprachen

  • Englisch

  • arcade

    Französisch

  • arcata

    Latein

  • arkáda

    Tschechisch

URI

https://hist-arch-vocab.org/bvha#c_b38a6b54

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RDF/XML TURTLE JSON-LD Erstellt 21.10.19, Geändert am 22.01.21