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Angaben zum Begriff

Bevorzugte Bezeichnung

Wandgemälde  

Typ

  • owl:NamedIndividual

Definition

  • Bemalung von Wänden in Innenräumen, aber auch von Fassaden (Fassadenmalerei). Bereits die Ägypter schmückten ihre Gräber mit W., die Kreter verwandten sie zur Ausschmückung ihrer Paläste die Römer gliederten ihre W. durch Architekturmotive. Auch im frühen MA, in der Renaissance und v.a. in der Barockzeit spielte die W., ergänzt durch Deckenmalerei, eine bedeutende Rolle. Dargestellt wurden Architekturgliederungen (Architekturmalerei), figürl. Szenen und Landschaften, in der Barockzeit wurde eine illusionist. Raumausweitung angestrebt. Die haufigste Technik der W. ist die Freskomalerei. Bes. im byzantin. Kulturbereich war die W. durch das Mosaik, in der Gotik durch die Glasmalerei ersetzt. Die farbige Behandlung des architekton. Aufbaus nennt man Polychromie. [Koepf / Binding 2016] (de)
  • Malerei auf raumumschließenden Wänden bedeutet mehr als einfach nur Malerei auf einem besonderen Grund. Sie kann, ähnlich wie die Malerei auf der Decke, den Raum verändern und nicht Vorhandenes vortäuschen. Aus dem Mittelalter hat sich nur weniges des einst reichen Bestandes erhalten, das meiste davon im alpinen Raum. Vermutlich waren die Räume nahezu aller Burgen ausgemalt, je nach Grad der Repräsentation reichte dies von einfachen Streifen- oder Rankenmalereien bis zu komplexen Ausmalungsprogrammen mit Bilderzyklen. Früh schon kam Illusionsmalerei auf: Friese, Lisenen und Säulen wurden aufgemalt; mit aufgemalten Quadern, geometrischen Mustern oder Marmorierung konnten ganze Wandoberflächen bedeckt sein. Häufig befand sich die Malerei oberhalb einer hölzernen Verkleidung, konnte aber auch diese etwa durch illusionistisch gemalte textile Behänge auf dem Wandsockel oder durch illusionistisch gemalte Holztäfelung oder Steininkrustation ersetzen. Besonders aufwändig waren Burgkapellen ausgemalt (Hocheppan/Südtirol I; Kriebstein S). Als einzigartiges Beispiel einer sakralen Ausmalung muss Burg Karlstein erwähnt werden. In den Profanräumen werden Bilderzyklen des Kampfes, der Jagd oder Illustrationen zu populären Geschichten gemalt. Im Spätmittelalter waren Ausmalungen im Flamboyantstil, Grisaille- und Camaieumalerei, überwiegend in grünmonochromen Farben, verbreitet. Auch die Außenwände waren bemalt, naturgegeben ist davon heute noch weniger erhalten. Wappendarstellungen und Rankenfriese, einzelne Figuren und Mariendarstellungen waren im frühen Mittelalter häufig, geometrische Muster und Kassettierungen bedeckten im Spätmittelalter ganze Wände. In der Renaissance kam der W. eine erneut gesteigerte Bedeutung zu. Während in deutschen Schlössern im 16. und frühen 17. Jh. vor allem die Leibungen der Fenster und die Umrahmungen der Türen mit aufwändigen Beschlag- oder Rollwerkornamenten umgeben wurden, wurden in Italien und Frankreich ganze Räume illusionistisch umgeformt (Palazzo del Te, Mantua I). In der Ausstattung des barocken Schlosses spielte vor allem das Fresko eine große Rolle. Farbige Ornamente, Einzelbilder oder illusionistische Raumerweiterungen wie etwa in der Sala terrena und den dazugehörenden Nebenräumen in Schloss Weißenstein / Pommersfelden BY von 1718/19 gehören wesentlich zur Ausstattung barocker Schlösser. Zwar verändert sich der Charakter und die Farbigkeit, doch als solche wird die W. auch im Klassizismus gepflegt, wo man versucht, sich an der römischen oder pompejanischen Malerei zu orientieren. Schließlich erreicht die ornamentale und die szenische W. im Burgenbau des Historismus noch einmal eine große Bedeutung (Schloss Stolzenfels RP, Schloss Neuschwanstein BY). B. Sch.-W. [Wörterbuch der Burgen, Schlösser und Festungen] (de)

Oberbegriff

Unterbegriffe

Synonyme

  • Wandbild (de)
  • Wandmalerei (de)

In anderen Sprachen

  • Englisch

  • peinture murale

    Französisch

  • pittura murale

    Italienisch

  • pintura mural

    Spanisch

  • nástěnné malířství

    Tschechisch

  • dekorační malba
  • nástěnná malba

URI

https://hist-arch-vocab.org/bvha#c_bbpdj8kh

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RDF/XML TURTLE JSON-LD Erstellt 18.05.20, Geändert am 30.01.21