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Angaben zum Begriff

Gebäudeteil > Empore

Bevorzugte Bezeichnung

Empore  

Typ

  • owl:NamedIndividual

Definition

  • Ein galerie- oder altanähnl. Einbau, der sich zu einem Innenraum öffnet, häufig über dem Seitenschiff (Emporenbasilika) oder über dem Chorumgang, über dem Umgang von Zentralbauten in Westwerken oder im W. des Mittelschiffs oder Saals (Nonnenempore, Orgelempore). Man unterscheidet nach der Konstruktion offene und gedeckte E.n. Erstere werden bei Saalkirchen bevorzugt; sie ruhen auf Stützen, zumeist aus Holz, oder sind freitragend der Wand angefügt. Die gedeckten E.n zumeist über Seitenschiffen haben Flachdecken oder Gewölbe und öffnen sich zum Kirchenraum in fensterartigen Mauerdurchbrüchen oder Bogenstellungen auf Säulen oder Pfeilern oder in großen, übergreifenden Bogen. Die geschlossenen E.n sind zum Hauptraum nur mit vergitterten oder verglasten Wänden geöffnet. Unechte E.n: Öffnung in den Dachboden über dem Seitenschiff; halbechte E.n: Öffnungen in ein Drempelgeschoss (Drempel); Scheine.n: emporenartige Arkadenöffnungen zum Seitenschiff, dessen Gewölbe über den Öffnungen liegt, es fehlt also der Boden. [Koepf / Binding 2016] (de)
  • Tribüne oder Galerie im Kirchenraum, die entweder die Bodenfläche vergrößert, bestimmte Gruppen der Gemeinde absondert - z.B. Frauen, höfische Gemeinde, Nonnen (Nonnenchor = Prieche, gewöhnlich im Westen), Kirchenchorsänger, die Orgel aufnimmt (meist im Westen) oder vornehmlich die Wand gliedert. Besonders in der Romanik öffnen die Emporen die Langhausmauern und treten als drittes rhythmisches Element zwischen die Arkadenstellungen des Erdgeschosses und die Fensterreihe des Obergadens. In den Emporenkirchen der Renaissance und des Barock reicht sie oft bis ins Gewölbe und gewinnt zugleich größere Raumbedeutung. Die Empore ist jedoch kein unerlässlicher Bestandteil des Kirchenraumes. Sie befindet sich im Zentralbau über dem Umgang, in der Basilika über den Seitenschiffen, im Querschiff oder über dem West-Eingang, in Hallen- oder Saalkirchen steht sie auf einem eigenen Gerüst und wurde oft erst nachträglich eingebaut, vor allem in evangelisch gewordenen Kirchen. Man unterscheidet 1. die echte Empore = ausgebautes Obergeschoss; 2. die unechte Empore = Öffnung, die nur in den Dachstuhl führt; 3. die Schein-Empore = bloße Wandöffnung, die in keinen eigenen Emporenraum führt. [Koch 2009] (de)

Oberbegriff

In anderen Sprachen

  • empora

    Tschechisch

URI

https://hist-arch-vocab.org/bvha#c_d37353f8

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RDF/XML TURTLE JSON-LD Erstellt 21.01.20, Geändert am 22.01.21