Angaben zum Begriff
Bevorzugte Bezeichnung
Giebel
Typ
-
owl:NamedIndividual
Definition
- Abschluss eines Satteldachs, auch Bekrönung eines Fensters (Fensterverdachung, Fensterg.), einer Ädikula oder eines anderen Bauteils. Der G. kann dreieckig, segmentbogenförmig, abgetreppt (Treppeng., Staffelg., Stufengiebel), der Dachform entsprechend in mehreren Winkeln gebrochen (Knickg.) oder kurvenförmig ausgebildet sein. In der Antike trägt das G.feld (Tympanon) bauplast. Schmuck und wird von Akroterien bekrönt. In der Gotik wird der G. durch Maßwerk oder Blenden gegliedert und von Wasserspeiern oder Fialen gerahmt. Seit der Renaissance werden G. mit Voluten geschmückt (Voluteng.). Die Mitte eines G.s ist (bes. in der Barockzeit) manchmal nicht geschlossen (>gesprengter< G„ Segmentg.). Der G. über dem Mittelrisalit eines Gebäudes heißt Frontg. oder Frontispiz. Als Blendg. oder Zierg. werden auch G. bezeichnet, denen kein Dachquerschnitt entspricht. [Koepf / Binding 2016] (de)
- Abschlusswand an der Stirnseite eines Satteldachs. Er hat dreieckige Grundform. Die antiken flachen Dreiecks- und Segmentgiebel werden in Renaissance, Barock und Klassizismus nachgeahmt, sie werden - wie schon in der Antike - gesprengt oder verkröpft und besonders als Ziergiebel über Portal und Fenster (= Verdachung) vielfältig abgewandelt. Der sogenannte »syrische Giebel« ist ein Dreiecksgiebel über einem 3-teiligen Architrav, dessen Mittelteil zu einer Archivolte gebogen ist (syrischer Architrav - Palladio-Motiv wiederkehrend). Das romanische Giebeldreieck ist nahezu rechtwinklig und schmuckarm. Gotische Kirchen-Giebel sind steiler, oft mit Rosenfenster und Blendmaßwerk versehen, mit Fialen und Krabben besetzt und mit einer Kreuzblume bekrönt. Aus der norddeutschen Backsteingotik stammt der Treppen- oder Staffelgiebel, dessen Stufen in der deutschen Renaissance mit Pyramiden, Obelisken und Voluten verschleift werden. In Renaissance und Barock kommen Knickgiebel und geschweifte Formen vor. [Koch 2009] (de)
Oberbegriff
- Bauelement (de)
Unterbegriffe
- Blendgiebel (Blendfassade) (de)
- Blendgiebel (Traufseite) (de)
- Dreiecksgiebel (de)
- Fenstergiebel (de)
- Fialgiebel (de)
- Frontispiz (de)
- gedeckter Giebel (de)
- gesprengter Giebel (de)
- Glockengiebel (de)
- Holborn-Giebel (de)
- Knickgiebel (de)
- Sakomar (de)
- Schaugiebel (de)
- Schildgiebel (de)
- Schwebegiebel (de)
- Schweifgiebel (de)
- Segmentgiebel (de)
- Sprenggiebel (de)
- Staffelgiebel (de)
- Trapezgiebel (de)
- verkröpfter Giebel (de)
- Volutengiebel (de)
- Ziergiebel (de)
- Zwerchgiebel (de)
In anderen Sprachen
-
štít
Tschechisch
URI
https://hist-arch-vocab.org/bvha#c_d6e98810
{{label}}
{{#each values }} {{! loop through ConceptPropertyValue objects }}
{{#if prefLabel }}
{{/if}}
{{/each}}
{{#if notation }}{{ notation }} {{/if}}{{ prefLabel }}
{{#ifDifferentLabelLang lang }} ({{ lang }}){{/ifDifferentLabelLang}}
{{#if vocabName }}
{{ vocabName }}
{{/if}}