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Angaben zum Begriff

Gebäudeteil > Verbindungsbau > Galerie (Erschließung)

Bevorzugte Bezeichnung

Galerie (Erschließung)  

Typ

  • owl:NamedIndividual

Definition

  • Galerie (frz.), langer, gedeckter, einseitig offener Gang. 1. Als Laufgang an einer Fassade, auch als Zierform (Zwergg.). 2. Langgestreckter, einseitig belichteter Verbindungsgang in einem Schloss, auch zum Aufhängen von Bildern genutzt, übertragen allg. auf Sammlungsräume, insbes. für Gemälde (Museum). 3. Emporen- oder Balkonreihe in Theatern. 4. Vorgekragter Laufgang im nord. und alpenländ. Blockbau, von den aus den Außen- und Zwischenwänden herausstehenden Blockbalken, im Fachwerkbau von den verlängerten Deckenbalken getragen. Die Brüstung war urspr. verbrettert oder als Balusterreihe ausgebildet. 5. Im Festungsbau ein Minengang. 6. Im Städtebau glasgedeckte öffentl. Ladenstraßen, jedoch meist als Passage bezeichnet. 7. Seitl. offene, überwölbte oder mit Stahlbetonplatte abgedeckte Überbauung von Gebirgsstraßen zum Schutz gegen Lawinen und Steinschlag. [Koepf / Binding 2016] (de)
  • (ital. galleria) An mittelalterlichen Bauten ein lang gestreckter, einseitig offener Gang, der einer Mauer oder Fassade vorgelegt ist. Mit Beginn der französischen Renaissance erhielt die G. ihre repräsentative Ausprägung und fand von nun an als fester Bestandteil Aufnahme in das bauliche Repertoire des neuzeitlichen Schlosses. Meist über Arkaden im Erdgeschoss liegend, nahm die G. den gesamten Raum eines Schlossflügels ein, so dass sie von zwei Seiten belichtet werden konnte. Die G. war beheizbar und einheitlich ausgestattet. Von Frühformen wie dem g.artigen Gang in Schloss Blois F bis zu der aufwändigen Ausführung der Spiegel-G. in Versailles F (1678–1684) bildet die G. einen wichtigen Teil des Schlosskomplexes. Im deutschen Schlossbau wird die G. häufig nur einseitig belichtet (Ludwigsburg BW). Da die G. meist mit reichem Bilderschmuck ausgestattet war, wurde der Name dieses Bauteils auf Gebäude mit Bildersammlungen übertragen.Im Festungsbau ist die G. ein gewölbter Gang hinter der Futtermauer; aus dessen Schießscharten konnte der Graben unter Feuer genommen werden. Einen solchen Gang in der inneren Grabenwand bezeichnet man als Eskarpen-G. und in der äußeren als Kontereskarpen-G.; die Letztere wurde besonders in den Systemen des 19. Jh.s verwendet. B. Sch.-W. / E. B. [Wörterbuch der Burgen, Schlösser und Festungen] (de)

Oberbegriff

Unterbegriffe

Anwendungshinweise

  • Galerie (frz.), 1. oberster Theaterrang; 2. eingebaute Empore; 3. offener Laufgang an Kirchen (Zwerggalerie, Arkade) oder Wehrbauten. [Koch 2009] (de)

In anderen Sprachen

  • galerie

    Tschechisch

URI

https://hist-arch-vocab.org/bvha#c_f9171b53

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RDF/XML TURTLE JSON-LD Erstellt 22.10.19, Geändert am 27.01.21