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Angaben zum Begriff

Bevorzugte Bezeichnung

Altar  

Typ

  • owl:NamedIndividual

Definition

  • Altar (lat. alta ara: erhöhte Opferstätte), 1. entsprechend seinem urspr. Zweck, der Darbringung von Tier-, Brand- und Rauchopfern, ist der A. der Antike ein steinerner Block oder eine untermauerte Steinplatte und steht in der Regel im Freien vor der Eingangsseite des Tempels, doch wurden auch auf Straßen und Plätzen oder in hl. Hainen A.e errichtet. Die Ecken der A.platte können als stilisierte Stierhörner gebildet oder auch mit Voluten und Tierschädeln (Bukranion) verziert, der Unterbau mit Girlanden oder figürl. Reliefs geschmückt sein. In der Spätantike steht der A. häufig auf einem hohen, von reliefgeschmückten Schranken und Säulen umgebenen Stufenunterbau und wird zu einem selbständigen Monument von oft beträchtl. Umfang. 2. Der christl. (kath.) A., als Stätte des eucharist. Mahls gedacht, ist in der Regel aus Stein und besteht aus der A.platte oder Mensa und deren Träger oder Stipes. Dazu kommt im MA noch eine auf der Mensa oder hinter dem A. angebrachte Schauwand, das Altarretabel, im frühen MA oft auch ein schützender und schmückender Überbau, das Ziborium. In der altchristl. Basilika steht der A. vor der Apsis, und zwar häufig über einem Märtyrergrab. Im MA rückt der Haupta. (Hochaltar) in die Apsis hinein, während die den HI. gewidmeten Nebena.e an verschiedenen Plätzen der Kirche stehen können. Westl. des Chors unter dem Triumphbogen steht der Kreuza. Möglichkeiten für die künstler. Ausstattung des A.s bot zunächst die A.bekleidung, das Antependium, im späten MA auch das A.retabel, aus dem sich der Flügelaltar entwickelte. Formal sind vier A.typen zu unterscheiden: a) Die älteste Form ist der Tisch-A., dessen Platte von einer oder mehreren Stützen (Stipes) getragen wird. b) Der Kasten-A. hat im Innern des Unterbaus der Mensa einen großen, von außen zugängl. Hohlraum, der die Reliquie birgt. c) Beim Blockaltar ist der Unterbau ein massiver Block, dessen Vorderseite durch Maßwerk oder Bauornamentik geschmückt sein kann. d) Der Sarkophag-A., bei dem der Unterbau einen Sarkophag enthält, kommt erst im 17. Jh. auf, bes. in Süddeutschland und Österreich vom Barock bis zum Klassizismus. - Im Gegen- satz zur kath. Kirche kennt der Protestantismus in jeder Kirche nur einen A. Von den überkommenen A.typen wurde nur der Kasten-A. infolge des Wegfalls der Reliquienverehrung von den Protestanten aufgegeben. Das A.-Retabel, von den Reformierten von vornherein abgelehnt, wurde von den Lutherischen in mehr oder weniger veränderter Form noch lange beibehalten. Eine protestant. Sonderform des 18. Jhs. ist der Kanzel-A., bei dem die Kanzel und gegebenenfalls auch die Orgel auf einer von Säulen getragenen Empore über den A. vorkragen. [Koepf / Binding 2016] (de)
  • Altar (lat. alta ara, vulgär altare = erhöhte Opferstätte). Die notwendigen Teile des Altars sind: Mensa (lat. Tisch) = Altarplatte; Stipes (lat. Klotz) = Unterbau; Sepulcrum (lat. Grab) = Reliquienraum. Zur zusätzlichen Ausstattung gehören: Tabernakel oder Ädikula = Gehäuse auf der Mensa zur Aufbewahrung des Allerheiligsten; Antependium oder Frontale = Behang oder Vorsatztafel, die den Stipes verhüllen; Retabel = Altaraufsatz, mit Gemälden oder Skulpturen geschmückte Rückwand, die im Mittelalter mit der Mensa fest verbunden ist und in der Gotik zum Flügelaltar erweitert wird; Altarblatt = Gemälde als Mittelstück des Retabels; das Ciborium = Überbau aus 4 Ecksäulen, auf denen ein Dach ruht; Baldachin= Überdachung, die über dem Altar auf gehängt ist. [Koch 2009] (de)
  • Altar m; auch Tisch m des Herrn; lat. altare; ara; archa; mensa sacra; ministerium; tabula altaris; etc.: ein geweihter Tisch oder Kasten, in der Regel aus Stein, der, auf Stufen erhöht, meist im Chor der Kirche steht und an dem die Liturgie gefeiert wird. In kath. Kirchen besteht er aus der Altarplatte, Mensa (f), und dem Unterbau, Stipes (m). Seit dem 11. Jh. kommt oft als Rückwand ein Aufsatz, Retabel (n), hinzu. In oder unter jedem konsekrierten Altar muß nach einer noch heute gültigen Vorschrift von Papst Felix I. (um 270) eine R eliquie eingefügt sein (Altargrab) . - In der kath. Kirche hat der konsekrierte Altar eine dreifache Bedeutung: er ist Opferstätte für das durch die Kirche vermittelte, sichtbar gewordene Opfer Christi und Bild des Tisches, an dem Jesus mit seinen Jüngern das letzte Abendmahlfeierte, zugleich Bild des KaIvarienberges; er ist die Wohnung Christi, seines heiligen Leibes und Blutes, des AllerheiIigsten; er ist die Stätte, an der die Gläubigen ihre Gebete und guten Werke darbringen. Den vielen unterschiedlichen Aufgaben der Altäre entsprechen drei Haupttypen: der feste Altar, bei dem Mensa und Stipes verbunden sind; der Tragaltar und der (nicht konsekrierte) quasi-feste Altar. Nach einem Erlass des Konzils von Trient (1545-63) müssen auf dem Altar das Allerheiligste (Tabernakel) und das Altarkreuz stehen. Die liturgischen Geräte befinden sich auf dem Kredenztisch. In prot. Kirchen symbolisiert der Altar nur den Abendmahlstisch, da weder der Opfercharakter der Eucharistiefeier anerkannt noch Reliquien verehrt werden. (Der feste Altar gehört zum KirchenmobiIiar und wird hier nicht behandelt). [Glossarium Artis] (de)
  • Der Altar ist die Stätte des eucharistischen Opfers und zugleich des eucharistischen Mahles. [RDK Labor] (de)

Oberbegriff

In anderen Sprachen

  • Englisch

  • autel

    Französisch

  • altare

    Italienisch

  • ara

    Latein

  • altare
  • archa
  • mensa sacra
  • ministerium
  • tabula altaris
  • altar

    Spanisch

  • oltář

    Tschechisch

URI

https://hist-arch-vocab.org/bvha#c_wyccl4ls

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RDF/XML TURTLE JSON-LD Erstellt 17.12.19, Geändert am 30.01.21