Concept information
Preferred term
Begräbnisstätte
Type
-
owl:NamedIndividual
Definition
- G.ten der vor- und frühgeschichtl. Zeit sind Hügelgräber, Hühnengräber mit Steinkammern und Dolmen. Auch kreisförmige Steinsetzungen konnten eine Grabstelle umgeben. Im Alten Reich Ägyptens errichtete man rechteckige G.ten mit geböschten Außenflächen (Bankgrab, Mastaba), die oft mehrere Räume enthielten. Mehrere Mastabas aufeinander ergeben die Stufenmastaba. Die gewaltigsten G.ten des Alten Reiches sind die Pyramiden die sich über quadrat. Grundriss entwickeln und unter einem Neigungswinkel von 51° geböscht sind. Im Mittleren und Neuen Reich bestattete man die Toten in Ganggräbern (Felsengräber). Im achämenid. Persien errichtete man Sarkophage auf einem Stufenunterbau und Felsengräber. Auch im südwestl. Kleinasien (Lydien, Lykien) war der G. in Form von Fels- und Turmgräbern hoch entwickelt. Dabei wurden den Felsen Fassadenreliefs vorgeblendet. Auch die Griechen errichteten in Kleinasien bedeutende G.ten (Mausoleum). In Mykenae entstanden neben Sehachtgräbern bedeutende Kuppelgräber. In Italien errichteten die Etrusker zahlr. G.ten unterschiedl. Form, teils als Felsgräber, als unterird. Grabkammern mit Nischen (Hypogäum) oder mehrere Kammern mit darüberliegenden Grabhügeln. Etrusk. G.ten (Tumulus) wirkten dann auf die röm. Baukunst ein, die bes. in der Kaiserzeit beachtl. G.ten entwickelte. Daneben gab es in Rom unterird. Räume mit zahlr. Nischen für die Aschenurnen (Kolumbarium). In der spätröm. Zeit entstanden auch G.ten in der Form eines Zentralbaues, die im Grabmal Theoderichs einen späten Nachläufer fanden. Auch ägypt. Vorbilder wurden imitiert. In frühchristl. Zeit entstanden noch G.ten ähnl. Art. Turmähnl. G.ten mit oberem Pyramidenabschluss entstanden in spätantiker Zeit in Nordafrika, Felsgräber mit prachtvollen Fassaden in Petra. Im MA nimmt die Bedeutung des G.s ab, die Grabkapellen und Karner sind ohne bes. architekton. Rang (Gruft, Krypta). Erst in der Renaissance gewann der G. wieder größere Bedeutung. In der islam. Welt kommen v.a. in Indien und Persien beachtliche G.ten vor. Die türk. Sultane und Wesire errichteten größere G.ten (Türbe), manchmal bei den von ihnen gestifteten Moscheen (Grabmoschee). In Indien Stupa. [Koepf / Binding 2016] (de)
Broader concept
- Anlage (de)
Narrower concepts
- Altargrab (de)
- Baldachin-Grabmahl (de)
- Bankgrab (de)
- Beinhaus (de)
- Cairn (de)
- Coemeterium (de)
- Columbarium (de)
- Cubiculum (de)
- Felsengrab (de)
- Flachgrab (de)
- Friedhof (de)
- Gräberfeld (de)
- Grabhügel (de)
- Grabtempel (de)
- Gruft (Begräbnisstätte) (de)
- Kammergrab (de)
- Katakombe (de)
- Mastaba (de)
- Mausoleum (de)
- Megalithgrab (de)
- Nischengrab (de)
- Pyramide (de)
- Schachtgrab (de)
- Sepulcrum (Begräbnisstätte) (de)
- Steinkammer (de)
- Tumulus (de)
- Türbe (de)
- Turmgrab (de)
- Urnengrab (de)
Entry terms
- Grab (de)
- Grabbau (de)
- Grabstätte (de)
In other languages
-
hrob
Czech
URI
https://hist-arch-vocab.org/bvha#c_3da3c0b4
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