Concept information
Preferred term
Treppe
Type
-
owl:NamedIndividual
Definition
- Sie dient der Verbindung von verschiedenen Ebenen auf kürzestem Weg. Im Gegensatz zur Rampe und der Leiter hat die T. Stufen. Da aus Verteidigungsgründen der Eingang zu wichtigen Gebäuden innerhalb der Burg nicht ebenerdig lag, brauchte man T.n, um diese Hocheingänge zu erreichen. Neben Leitern wurden dazu einfache Block-T.n benutzt. Hochgelagerte Wohn- und Repräsentationsräume wurden meist durch vorgelagerte Frei-T.n (Münzenberg HE) erreicht. Im Spätmittelalter wurden diese dann überdacht; manchmal waren die Stufen so flach ausgebildet, dass man die T. auch mit einem Pferd überwinden konnte. Eine solche Reit-T. hat sich im Alten Schloss in Stuttgart BW erhalten. Die Verbindung zwischen den Stockwerken in Bergfrieden und Wohntürmen erfolgte entweder durch einfache Block-T.n, die in die Balkenlagen eingeschnitten waren, oder durch schmale Stein-T.n, die innerhalb der Mauerstärke lagen. Da sie die Mauerstärke schwächten, lagen sie fast immer außerhalb der Angriffsseite. Nur in wenigen Ausnahmen erfolgte die Verbindung durch hochmittelalterliche steinerne Innen-T.n (Wartburg TH). In spätgotischer Zeit wurden Wendel-T.n in Wohnbauten und Türme ein- oder an sie angebaut (Burg Eltz RP). Am Ende des Mittelalters und in den Renaissanceschlössern waren solche T.n-Türme sehr aufwändig gestaltet (Albrechtsburg/Meißen S; nicht erhaltener T.n-Turm Karls IV. im Louvre/Paris F; T.n-Turm Franz I. in Blois F; innenliegender T.n-Turm in Chambord F). In Schlössern der Renaissance wird die T. nach innen gelegt und mit geraden Läufen um ein rechteckiges Auge geführt (Veste Marienberg / Würzburg BY). Aus zeremoniellen wie repräsentativen Gründen wurde im barocken Schlossbau die T. eine wesentliche Bauaufgabe. In vielerlei Variationen und mit mehrläufigen Aufgängen führen T.n in kostbar ausgestatteten Gehäusen zu den Festsälen empor (Schloss Weißenstein / Pommersfelden BY; Residenz/Würzburg BY; Schloss Augustusburg / Brühl NW). Im Rahmen des Zeremoniells kommt der T. eine entscheidende Bedeutung zu. Sie ist der Ort des Zusammentreffens zwischen Hausherr und Gast, wobei genau festgelegt ist, wie viele Stufen dem Gast entgegengekommen werden darf bzw. muss. Im Schlossbau des Historismus wurden die alten T.n-Formen wieder aufgegriffen, jedoch auch neue T.n aus Gusseisen konstruiert (Schloss Arenfels / Bad Hönningen RP). B. Sch.-W. [Wörterbuch der Burgen, Schlösser und Festungen] (de)
- Stiege, Verbindung von zwei auf verschiedenen Höhen liegenden Ebenen, im Innern als Innent. (T.nhaus), außen als Freit., in Verbindung mit Gebäuden auch Außent. Eiserne Außent.n für Notfälle werden Feuert. oder Nott. genannt. Eine v.a. bei starkem Verkehr angeordnete T. mit mechan. bewegten Stufen ist die Rollt. Man unterscheidet je nach Lage der T. im Grundriss Haupt- und Nebent.,nach der Lage in den Geschossen Keller-, Dach- oder Bodent .Zwischent.n führen nicht durch alle Geschosse. T.n können aus Holz, Stein, Stahl oder Stahlbeton errichtet sein. Stein- und Stahlbetont.n können auf einer Laufplatte aufliegen, unter der Lichtwange konstruktiv unterstützt oder freitragend in dieT.nhausmauer eingespannt sein.Das Einzelelement einer T. heißt Stufe. Das Verhältnis von Stufenauftrittsbreite zur Stufenhöhe ist die Steigung (Steigungsverhältnis). Eine ununterbrochene Folge von Stufen nennt man T.nlauf. Die erste Stufe eines T.nlaufs heißt Antrittsstufe, die letzte Austrittsstufe. Ein zwischen zwei T.nläufe eingefügter Absatz heißt Podest (T.npodest). Bei reicheren T.nformen bezeichnet man die Folge von T.nläufen zwischen zwei Geschossen als T.narm. Die seitl., brusthohe Begrenzung ist das T.ngeländer (Geländer), das durch einen Handlauf abgeschlossen wird. Die Stufen können rechteckigen (Blockstufe) oder auch keilförmigen (Keilstufe) Querschnitt haben. Bei der Holzt. können massive Keilstufen auf zwei tragenden Balken aufgesetzt sein,meist besteht aber die Holzt.aus zwei Wangen, zwischen die Bretter als Tritt- und Setzstufen eingesetzt (vollgestemmt) sind.Die Wangen kommen auch selbst abgetreppt vor, so dass die Stufenbretter aufgesetzt (aufgesattelt) werden können. Die unterste Stufe (Antrittsstufe) ist jedoch massiv (Blockstufe) und die Austrittsstufe liegt auf einemTreppenarm Deckenbalken oder auf einem Wechsel auf. Man unterscheidet Wandwange und Lichtwange, zwischen denen der T.nlauf liegt. Die kurvierte Überleitung zwischen zwei Wangen heißt Kröpfling oder Krümmling (Wendeltreppe). [Koepf / Binding 2016] (de)
Broader concept
- Aufgang (de)
Narrower concepts
- Außentreppe (de)
- Backsteintreppe (de)
- Blocktreppe (de)
- Dachbodentreppe (de)
- einläufige Treppe (de)
- Freitragende Treppe (de)
- Freitreppe (de)
- Gartentreppe (de)
- Gusseisentreppe (de)
- Hohltreppe (de)
- Holztreppe (de)
- Innentreppe (de)
- Kanzeltreppe (de)
- Kellertreppe (de)
- Mauertreppe (de)
- Mehrläufige Treppe (de)
- Nottreppe (de)
- Podesttreppe (de)
- Reittreppe (de)
- Satteltreppe (de)
- Scala sancta (de)
- Sitztreppe (de)
- Spindeltreppe (de)
- Stahlbetontreppe (de)
- Stahltreppe (de)
- Steintrepppe (de)
- Treppenstraße (de)
Entry terms
- Stiege (de)
- Treppenaufgang (de)
In other languages
-
schodiště
Czech
-
schody
-
English
-
escalier
French
-
scala
Italian
-
escalera
Spanish
URI
https://hist-arch-vocab.org/bvha#c_5615a6bf
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