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Concept information

Preferred term

Kuppel  

Type

  • owl:NamedIndividual

Definition

  • Sphärisches Gewölbe mit durchgehenden Auflagern über kreisförmiger, ovaler oder polygonaler Grundfläche. Die Wölbfläche entsteht durch die Drehung des Wölbprofils (Halbkreis oder Kreisabschnitt, Ellipse, Spitz­ bogen oder andere Bogenformen) um eine Vertikalachse, woraus sich dann die Bezeichnungen Kugelkuppel, Spitzkuppel, Ellipsenkuppel etc. ergeben. Ruht die Grundfigur auf einem Quadrat, Rechteck oder Polygon, so wird der Übergang mittels staffelartig vortretender Bogen (z. B. S. Lorenzo in Mailand), Pendentifs oder Trompen hergestellt. Die Wölbung erfolgt in horizontal gelagerten Keilsteinschichten (Ringschichten), wobei die Stoßfugen zum Mittelpunkt der Kuppel ausgerichtet sind. Häufig wird die Kuppel durch eine kreisrunde Öffnung im Scheitel belichtet (Kuppel­ auge). Die Kuppeln sind entweder auch als Dach von außen sichtbar oder aber sie schließen nur den Innenraum und haben eine andersartige Dachkonstruktion, wie z. B. die Langhauskuppeln der Kathedrale von Angouleme im Unterschied zu ihrer Vierungskuppel. Im Aussehen ähnliche Bauten werden ebenfalls als Kuppeln bezeichnet, wie z.B. Klostergewölbe (S. Maria del Fiore in Florenz oder die Pfalzkapelle in Aachen), Pseudokuppeln aus Holz, Stahl oder Stahlbeton, Kuppeldächer und Schalen. Die von den Römern seit Beginn der Augusteischen Periode konstruierten, echten Kuppeln über weiten Räumen wurden in der christlichen Baukunst übernommen und ohne wesentliche zeitliche Unterbrechung weiterhin über Zentralbauten errichtet (5. Costanza in Rom, S. Vitale in Ravenna). Auch auf die Einwölbung längs gerichteter Basiliken hatte dieses Grundmodell entscheidenden Einfluss (z. B. Hagia Sophia und S. Irene in Istanbul und die Kirchen von Souliac, Angouleme und Fontevrault. - Meist werden vier Hauptformen unterschieden: Die Kuppel über geschlossenem Widerlager, oft eine Tambourkuppel, die Hängekuppel, die Pendentifkuppel und die Trompenkuppel. (Glossarium Artis, Bd.6) (de)
  • Überwölbung runder, vier- oder vieleckiger Räume in regelmäßigen Krümmungen. Der Übergang von polygonalen Grundrissen zur Rundung des Kuppel-Grundrisses wird durch Hänge-(Eck-)zwickel oder Pendentifs bewirkt. Beide sind sphärische Dreiecke und unterscheiden sich nur durch ihre Anwendung: 1. Wenn der Fußkreis der Kuppel die Ecken des Grundrisses umschreibt, werden die Hängezwickel zu Teilen der Kuppel. Sie heißt dann Hängekuppel und bildet eine seitlich senkrecht beschnittene Halbkugel; 2. Wenn der Fußkreis der Kuppel dem des eckigen Unterbaus einbeschrieben ist, werden die Pendentifs zu selbständigen Konstruktionsteilen dieser Pendentifkuppel. Bei der Trompenkuppel werden die oberen Ecken eines viereckigen Unterbaus durch Trompen (nach einem gleichnamigen altfrz. trichterförmigen Blasinstrument) = halbe Hohlkegel überbrückt und in ein Oktogon übergeführt. Auf diesem stehen die Kappen des 8-teiligen Klostergewölbes bzw. der Fußkreis der Rundkuppel. Zwischen Pendentifs (bzw. Trompen) und Kuppel befindet sich oft ein zylindrischer (bzw. achteckiger) Tambour (Trommel), der auch von Fenstern durchbrochen sein kann. Gelegentlich endet die Kuppel oben mit einer kreisrunden Lichtöffnung, dem Auge (Opaion, Opaeum), oder einem kleinen durchbrochenen Aufbau, der Laterne. Große Kuppeln werden oft zweischalig gebaut, d.h. sie haben eine innere Raum- und eine äußere Schutz-Kuppel. Auch 3-schalige Kuppeln kommen vor. Weitere Kuppel-Formen: Böhmische Kappe, Stutzkuppel; Flachkuppel; Halbkuppel - Kalotte; Spitzkuppel; Zwiebelkuppel; Faltkuppel; Rippenkuppel; Kassettenkuppel, Rom, Pantheon. Bei der Amphorengewölbe- Kuppel (Hohlkuppel) sind zur Entlastung vasenförmige Tonrohre spiralförmig in die Kuppelschale eingebettet. [Koch 2009] (de)

Broader concept

Entry terms

  • Kuppelgewölbe (de)

In other languages

  • kupole

    Czech

  • coupole

    French

  • coupolette
  • dome

URI

https://hist-arch-vocab.org/bvha#c_ad800342

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