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Concept information

Anlage > Gebäudekomplex > Burg > Dynastenburg
Anlage > Wehrbau > Burg > Dynastenburg

Preferred term

Dynastenburg  

Type

  • owl:NamedIndividual

Definition

  • Burg einer Dynastenfamilie. Bis zum 11. Jh. entstand aus der breiten Schicht des nichtritterschaftlichen Adels (Edelfreie, Grafen, Fürsten) der so genannte »Reichsadel«, der vom König mit bestimmten Aufgaben betraut wurde. Mit der sukzessiven Usurpation von Hoheitsrechten und ihrer Weitergabe innerhalb einer Familie bildete sich eine kleine Gruppe von Dynastenfamilien heraus, die schließlich die Spitzenpositionen innerhalb der Aristokratie innehatte (Fürsten, Grafen = Hochadel) und sich vom niederen Adel abgrenzte, der sich zumeist aus der Ministerialität rekrutierte. Die Herren, späteren Grafen von Tirol, die seit 1191 für das Bistum Trient das Burggrafenamt zwischen Schnalstal und Gragazoner Bach ausübten, stiegen zu den mächtigsten Familien Südtirols auf und wurden 1286 in den Reichsfürstenstand aufgenommen. Der Name ihrer Stammburg, Schloss Tirol I, ging schließlich auf das gesamte Territorium über. Repräsentationsbedürfnis und die Betonung des hervorgehobenen Ranges innerhalb der mittelalterlichen Gesellschaftspyramide werden durch die bauliche Ausstattung der namengebenden Stammburgen (Nassau RP, Isenburg NW, Arnsberg NW) dokumentiert. Insbesondere Wohnbauten und Kapellen zahlreicher hochmittelalterlicher D.en zeichnen sich durch reichen bauplastischen Schmuck (Wartburg TH, Schwanenburg NW) aus. Die Verlagerung von Besitzschwerpunkten im Kontext der Territorienbildung zog häufig den Bedeutungsverlust hochmittelalterlicher D.en nach sich, denen im Spätmittelalter infolge der Verlagerung von Herrschaftsmittelpunkten lediglich eine untergeordnete Position als Amtssitz zufiel. Anschauliche Beispiele bieten die gegenüber der namengebenden Stammburg im Taunus bevorzugten spätmittalterlichen Residenzburgen der Grafen von Katzenelnbogen (Rheinfels RP, Reichenberg RP, Burgschwalbach RP, Darmstadt HE) oder die Bevorzugung der Burg Mark bei Hamm NW seitens der Grafen von Altena-Mark gegenüber der Burg Altena NW. J. F. [Wörterbuch der Burgen, Schlösser und Festungen] (de)

Broader concept

URI

https://hist-arch-vocab.org/bvha#c_db6cb8a6

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RDF/XML TURTLE JSON-LD Created 7/16/20, last modified 1/22/21